Einführung:
Schon einmal von Vitamin E gehört? Nein? Einen besonderen Bekanntheitsgrad genießt das Vitamin tatsächlich nicht. Über seine „Kollegen“ ➔ Vitamin C und ➔ Vitamin D wird viel häufiger diskutiert als über Vitamin E. Dennoch weiß jedes Kind, dass Vitamine für den Körper notwendig sind, um ein gesundes Leben zu führen. Das Vitamin E bildet hierbei natürlich keine Ausnahme. Aber wie wirkt es überhaupt im Körper? Und in welchen Lebensmitteln ist es enthalten?
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff „Vitamin E“ bezeichnet eine Familie von Wirkstoffen, die sogenannten Antioxidantien. Diese „Familie“ besteht aus unglaublichen 16 Mitgliedern, die wiederrum mit den unterschiedlichsten Wirkungsweisen aufwarten.
Mit dabei sind zum Beispiel die verschiedenen Arten von Tocopherolen, von denen das Alpha – Tocopherol am häufigsten zu finden ist. Um es zu vereinfachen wird im folgenden Text dennoch der Oberbegriff “Vitamin E” benutzt. Das Vitamin wurde erstmals 1963 isoliert und in seine Bestandteile zerlegt.
Bei Vitamin E handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin mit pflanzlicher Herkunft. Auch bei seiner Entdeckung wurde das Vitamin von dem Blatt einer Pflanze isoliert. Vitamin E ist für viele Wirkungen im Körper verantwortlich. Oft wurde es in der Vergangenheit als “Jungbrunnen des Körpers“ bezeichnet. Ob das Vitamin diesem Namen jedoch wirklich alle Ehre macht, lässt sich durch Studien (noch?) nicht eindeutig beweisen.
Klar ist hingegen, dass die Höchstkonzentration des Vitamins in Nieren, Hoden, der Gebärmutter und dem Fettgewebe zu finden ist.
Jahrelang wurde geglaubt, dass Vitamin E allein dazu in der Lage sei, unseren Körper stark und jung halten zu können. Es wurden viele Studien zu dem Thema durchgeführt. Beweisen lassen sich die Wunderwirkungsweisen allerdings bis heute nicht.
Nach wie vor streitbar sind vor allem die weit verbreiteten Behauptungen, dass Vitamin E dabei helfen würde, die Haut zu straffen, gesundes und glänzendes Haar hervorzubringen oder die Wundheilung insoweit zu unterstützen, dass Narben komplett verblassen.
All dies ist nicht ausreichend belegt. Es gibt aber auch selbstverständlich Funktionen des Vitamins im Körper, die sich beweisen lassen. Zum Beispiel ist es die generelle Aufgabe von Antioxidantien, freie Radikale im Organismus zu binden.
Diese Radikale könnten sonst verstärkt die Membranen von Zellen angreifen und diese dann dauerhaft schwächen. Durch Vitamin E werden sie jedoch gebunden und der Körper wird somit nachhaltig geschützt. Vitamin E verteidigt die Zellen jedoch auch gegen Schädigungen, die als Nebenprodukt des Fettstoffwechsels entstehen.
Oft wird das Vitamin auch in Zusammenhang mit der Entstehung bzw. der Vermeidung von Krebs gebracht. Denn der besagte Schutz, den es über die Zellen legt, soll diese auch -laut der Meinung einiger Forscher- gegen Tumorzellen wappnen. Viele Wissenschaftler unterstützen daher die These, dass Krebs mit einer ausreichenden Menge an Vitamin E zumindest vorgebeugt werden könnte. Generell hilft die Stärkung der Zellen dem Immunsystem dabei, Viren und Bakterien erfolgreich abzuwehren.
Außerdem ist Vitamin E zuständig für die Aufrechterhaltung des Nervensystems. Es ist also entscheidend für reibungslose Abläufe im Gehirn und soll so sogar gegen Alzheimer helfen können. Hinzu kommen seine positiven Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel und die Tatsache, dass es auch die Wundheilung unterstützen kann.
Leider kann unser Körper Vitamin E nicht selbst bilden, da es ausschließlich von Pflanzen oder Pflanzenzellen gebildet wird. Das bedeutet auch, dass es über die Nahrung aufgenommen werden muss, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt.
In tierischen Produkten ist das Vitamin E lediglich in geringen Mengen zu finden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass auch Tiere das Vitamin mit der Nahrung aufnehmen müssen.
Vor allem Öle und Fette sind reich an Vitamin E. Hierbei ist es eigentlich egal, welches Öl oder welches Fett konsumiert wird. Vitamin E findet sich in Butter und Margarine, in Sojaöl, Kokosöl, Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl und vielen anderen Sorten an Öl wieder.
Außerdem kann der tägliche Bedarf durch viele weitere Produkte gedeckt werden, die beispielsweise aus Mandeln hergestellt wurden, da die Menge an Vitamin E in Mandeln und ➔ Mandelmus besonders hoch ist. Hinzu kommt, dass es in grünem Gemüse wie Spargel, Bohnen und Brokkoli zu finden ist. Weiterhin sind Rosenkohl, Tomaten und Karotten gute Vitamin-E-Quellen.
Natürlich kann es bei einer unzureichenden Aufnahme an Vitamin E auch zu einem Mangel im Körper kommen, der sich dann wiederrum zum Teil negativ auswirken kann.
Symptome eines Mangels sind unwillkürliches Zittern und eine Störung der Bewegungskoordination. Bei Säuglingen kann eine Unterversorgung an Vitamin E zu Hautverletzungen führen oder sich negativ auf die Entwicklung des Nervensystems auswirken.
Bei erwachsenen Menschen kann ein über lange Zeit unbemerkter Mangel auch das bereits bestehende Nervensystem angreifen. Es kommt zu Problemen mit Hinblick auf die Koordination, Muskelschwächen oder sogar Sehstörungen.
Die gute Nachricht hierbei ist jedoch, dass es fast unmöglich für einen erwachsenen, gesunden Menschen ist, einen Mangel an Vitamin E für lange Zeit unbemerkt in sich zu tragen. Denn der Bedarf an dem Vitamin im menschlichen Körper wird in der Regel leicht gedeckt.
Wer also regelmäßig gesund (und ausgewogen) isst, sollte auch keine Mangelerscheinungen bekommen.
Doch Vorsicht: bei Vitamin E kann aber auch eine Überdosierung negative Folgen nach sich ziehen! Im einfachsten Fall führt eine Überdosierung zu Kopfschmerzen, im schlimmsten Fall sogar zu Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen. Die Wahrscheinlichkeit für letztgenanntes Szenario ist jedoch sehr gering, sollte dennoch -der Vollständigkeit halber- definitiv beachtet werden.
Auch wenn das Vitamin E eventuell in einigen Bereichen -besonders mit Hinblick auf die Auswirkungen auf die Haut vielleicht ein wenig überschätzt wird- unterstützt es unsere Zellen, unser Immunsystem und unser Nervensystem nachhaltig. Regelmäßiges, gesundes Essen deckt einfach unseren Bedarf an Vitamin E ab. Dennoch kann es auch nötig sein, gerade bei einem bestehenden Mangel, Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Das Vitamin ist also zum gesunden Leben genauso wichtig, wie andere Vitamine auch und sollte daher nicht übersehen oder unterschätzt werden.